Serles – Königin der Alpen

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Wer Innsbruck von ganz oben sehen will, sollte unbedingt den Aufstieg auf die Serles wagen. Von keinem umliegenden Berg hat man diese einzigartige Aussicht. Nicht umsonst nennt man sie die Königin der Alpen. Ich muss bei ihr immer an das Gedicht von Anni Kraus „Wenn die Berg streitn“ denken. Wer sich jemals gefragt hat, was wir Tiroler so in der Schule für Gedichte auswendig lernen, dieses ist ein Klassiker (siehe unterm Video). Natürlich ist auch dieses Mal die komplette geplante Route weiter unten zu finden.

Wanderung auf die Serles

Die Route

Ich habe für euch unsere Route auf Koomot erstellt. Hier die komplette Route:

Musik

Music: Your Own World – Sonda Music from Uppbeat (free for Creators!): https://uppbeat.io/t/sonda/your-own-w… License code: NDY7O1XBJBPCBMS6

"Wenn die Berg streitn" von Anni Kraus



Hobt ös no nia unsere Berg gheart streitn?
Dö hadern schon seit urdenkliche Zeitn.
Grod in der Früah muß man die loser aufsperrn,
do kriagt man nette Sachelen z` hearn.

Der Patscherkofl isch der zwiderste Gsell,
a olter Stänkerer, meiner Seel!
Hot er nit heut an Schneeballn gschmissn
und der Frau Hitt ihrn Neblschleier derrissn.
Dabei lacht er no voll Hinterlischt
und sogt: „Weibele, i mecht grod frogn
wia d` heut aufgelgt bischt.“
Die orme Haut, zerscht gonz derschrockn,
beutlt `n Schnee von ihre Lockn.
„Mein Herr, Sie vergessn wohl, ich bin eine Dame,
Frau Hitte, bitte, ist mein Name.“
„Geah, du uralte Schachtl, mit dein fuaßlahmen Gaul,
bischt jo schun long zun Schneuzn z` faul.“
„Und Sie haben eine Glatze, Herr Patscherkofl,
und sind ein Charakter, schon mehr als schofl,
sonst würden Sie nicht gestatten, daß dies Menschengezücht
tagtäglich auf Ihrem Kopf herumkriecht.
Ich steh allein hier, ganz nahe dem Himmel,
und spucke auf dieses Menschengewimmel.“
„Hoscht recht, du arrogante Nockn,
bleib alloan auf dein Spleen obn hockn,
die Innschbrugger hom a Gaudi mit meiner Glotzn,
und i laß mir sie gern a bißl kratzn.!
„Geah moch di decht nit gor a so rar,“
schreit iatzt voller Wuat das Hafelekar.
„I bin jo schließlich a no auf der Welt,
und mit meiner Bahn isch`s besser bstellt.
Frog amol die ormen Schwazer,
wegn Dir sein sie hin, du olter Potzer.“
Iatz brüllt der Glungezer: „Gebts amol Ruah,
i bin nervös und will no schlofen in der Fruah.“
Bis iatzt hot die Nockspitz still zuaglost.
Auf oamol sogt sie gonz erbost:
„Mei klassische Nosn
Hon i gestern von an Künstler omaln lossn.“
Auf dös hin muaß der Bettelwurf derartig lachn,
dass die gonzn Inntoler aufwachn.
Und boshaft spöttlt die Martinswand:
„Die klassische Nosn passt holt eini ins gscherte Tiroler Land.“

„Und ich befehle, jetzt ist Schluß,
ich seh der Sonne ersten Strahlengruß,
da habt ihr zu schweigen
und euch als Majestät zu zeigen.“
Königin Serles hot so gsprochn,
drauf sein die Dickköpf zsammenkrochn,
und still, gonz still wird`s auf die Gipfl,
verschlafn recken sich die Tannebwipfl,
die Sunn streicht drüber in goldener Pracht.

Iatzt hom die Innschbrugger die Augn aufgmocht.
sein gonz damisch von der Herrlichkeit
und vergessn auf Politik und Streit.
Und i bet im stilln frisch und fromm:
Gott Lob und Dank, dass mir die Serles hom!

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