Als Frau alleine zu reisen, kann für viele eine einschüchternde Art sein, die Welt kennenzulernen. Aber es gibt tausend Frauen, die alleine reisen und dadurch unabhängiger und selbstbewusster geworden sind. Eine davon bin sicherlich ich selbst.
Die Angst davor alleine zu reisen, sollte dich auf keinen Fall davon abhalten, die Teile der Welt zu erkunden, von denen du schon immer geträumt hast.
Ob du nun bereits alleine unterwegs warst oder vor deiner ersten Reise alleine stehst. Hier sind meine zehn nützlichen Tipps, die dich auf das weibliche Solo-Reisen vorbereiten.
Die Tipps
- Sei Selbstbewusst oder “Fake it until you make it”
- Informiere dich vorher über deine Destination
- Es gibt kein Richtig oder Falsch
- Reise mit leichtem Gepäck – weniger ist definitiv mehr
- Genieße die komplette Freiheit beim alleine Reisen
- Packe ein Notizbuch und einen Stift ein
- Streetfood auf einheimischen Märkten
- Reise mit Lesestoff
- Nimm den öffentlichen Transport
- Der frühe Vogel fängt den Wurm
- Wenn der Travelbug dich hat – du wirst süchtig
- Geh hinaus und entdecke
1. Sei Selbstbewusst oder “Fake it until you make it”
Keiner startet als eine wunderbar selbstbewusste Alleinreisende, die immer weiß, wohin sie geht. Das kommt mit der Zeit, wenn du dich immer mehr daran gewöhnt hast, deinen Weg alleine zu finden und eigenen Entscheidungen zu treffen. Trotz allem gilt hier die Devise: Fake it until you make it!
Alleinreisende Frauen, die verloren und verwirrt wirken, ziehen schnell die falsche Art der Aufmerksamkeit an. Versuche also selbstbewusst zu wirken, als wüsstest du genau, wohin du gehst. Mit der Zeit geht dies ganz automatisch, wenn du dein natürliches Selbstbewusstsein entwickelt hast.
Solltest du allerdings mal wirklich verloren sein, vertraue auf deine Intuition, und frage jemanden, der vertrauenswürdig wirkt um Hilfe. Damit entscheidest du wem du ansprichst und es ist unwahrscheinlich, dass diese Person aus deiner Verwirrung einen nutzen schlagen will.
2. Informiere dich vorher über deine Destination
Bevor es losgeht, solltest du auf alle Fälle deine Destination bereits etwas kennengelernt haben. Welche interessanten Punkte gibt es? Was kann man sich ansehen, wo übernachten?
Ganz wichtig sind auch die typischen Touristenfallen, speziell bei Grenzübergängen hat mir dieses Wissen schon oft Geld und Ärger gespart.
Auch im kleinen solltest du dich auf den nächsten Ort vorbereiten. Lade dir im Vorhinein bereits die Karten herunter (Google Maps), siehe dir an, wie der Transport dort funktioniert. Mach dich mit der Karte vertraut, damit du nicht verloren wirkst, und dich ganz auf deine Umgebung konzentrieren kannst.
3. Es gibt kein Richtig oder Falsch
Speziell bei der Wahl von Destinationen muss ich mir das immer wieder selber sagen. Es gibt nicht das Richtige und das falsche Ziel. Du wirst nie wissen, was dich an einem anderen Ort erwartet hätte, ob es wirklich besser oder schlechter geworden wäre, wenn du kennengelernt hättest. Also bringt es auch nichts darüber nachgrübeln.
Meiner Erfahrung nach ist die Destination auch nicht das entscheidende für eine tolle Reise, das entscheidende im Endeffekt werden die Erfahrungen sein, die du machst, die Leute, die du triffst, das, was du über dich selber lernen wirst. Und all das kannst du weder kontrollieren noch in richtig und falsch einteilen.
4. Reise mit leichtem Gepäck – weniger ist definitiv mehr
Dies ist wohl eine der wichtigsten Tipps, und der schwerste zum Umsätzen. Allerdings wird dein Rücken dir danken, wenn du deinen Backpack nicht mit den erlaubten 23 Kilo füllst, sondern leicht packst.
Selbst nach jahrelangen Reisen muss ich meinen Rucksack min. 3-mal packen und wieder auspacken. In einem ersten Versuch packe ich immer zu viel ein. Ich habe mir daher eine Packroutine zugelegt, in der ich alles, was ich denke, dass ich brauche, auslege vor mir, in den Rucksack packe, und solang wieder ausgepackt und Sachen weglege bis der Rucksack nach meinen Wünschen voll ist. Als Richtwert solltest du nicht über 8 Kilo kommen, sonst wird er zu schwer.
Was dir dabei natürlich auch hilft, sind Packlisten, denn dann weißt du, was du genau mitnehmen wolltest. Ich hab dazu einen Beitrag geschrieben, mit den wichtigsten Tipps für deine Packliste.
Du suchst noch nach einer Packliste? Dann schau dir meine ultimative Packliste an.
Ein anderes Phänomen ist auch, dass du zu Hause den Rucksack perfekt packst, und dasselbe Zeug beim Packen am Reiseziel gefühlt, das Doppelte an Platz benötigt. Wenn dein Rucksack also von Anfang an schon zu voll ist, wird es schwer werden, wenn du deinen Rucksack immer wieder packen musst auf deiner Reise.
Und vergiss nicht Platz zu lassen für etwaige Souvenirs für deine Liebsten.
5. Genieße die komplette Freiheit beim alleine Reisen
Auch wenn ich dir auf deinen ersten solo Trip empfehlen würde relativ gut deine Reise durchzuplanen, mit der Erfahrung kommt der Mut einfach drauflos zu reisen.
Ich versuche es immer wieder im vorauszuplanen. Ein billiger Inlandsflug, oder ein gutes Hostel bereits reservieren. Meistens endet es damit, dass ich Geld verliere, mich gegen das Gebuchte entscheide, und mich voll ins Abenteuer werfe. Denn, wenn ich alleine reise, vertraue ich auf mein Bauchgefühl.
Wenn du weniger Pläne hast, bist du gleichzeitig auch offener für Vorschläge und Tipps von anderen Reisenden. Du kannst spontan entscheiden, mit wem du weiter reist, wo du länger bleibst, oder welchen Ausflug du noch dran hängst.
Und der große Vorteil am alleine reisen ist nun mal, dass du dich ganz darauf konzentrieren kannst zu machen was DU willst. Keine Diskussion wegen Abendessen, weiterreisen oder nicht, oder kleine Streitigkeiten. Du bist an niemanden gebunden. Wenn du nun noch zusätzlich keinen detaillierten Plan hast, kannst du die Freiheit in vollen Zügen genießen.
6. Packe ein Notizbuch und einen Stift ein
Ich weiß, das klingt wie ein nicht gerade großer Tipp. Allerdings sollte man beides mal nicht bei der Hand haben, merkt man schnell, wie wichtig das im richtigen Moment sein kann.
Ich nehme immer ein Notizbuch mit, in dem ich bereits vor der Reise alle wichtigen Adressen für Postkarten, Notfallnummern, Informationen zu Hostels und Sachen, die ich gerne machen würde, aufschreibe. Es kann auch sehr nützlich sein, wenn dir ein anderer Reisende einen Tipp gibt und du diesen später nachschlagen willst.
Viel wichtiger allerdings ist der Punkt mit dem Stift. Speziell bei Grenzübergängen, einreisen in ein neues Land, im Flieger, am Flughafen, usw. Schnell muss man mal einen kleinen Zettel mit den wichtigsten Daten Ausfüllen, und da ist es das A und O, wenn man nicht zuerst einen Reisenden mit Stift finden muss, die meisten sehen sich nämlich selbst verzweifelt um nach einem Stift.
7. Streetfood auf einheimischen Märkten
Auf meiner ersten Reise nach Asien, hatte ich in meinem Kopf die Vorstellung, dass wenn ich auf einem einheimischen Markt esse, bekomme ich Durchfall. Auf meiner zweiten Reise alleine nach Asien beschloss ich das Risiko einzugehen. Und mir rinnt immer noch das Wasser im Mund zusammen bei dem Gedanken an das köstliche Streetfood in Thailand. Was würde ich nur geben für einen dieser Hähnchen Stäbchen vom Grill jetzt gerade.
Natürlich kann es dir passieren, dass du dir den Magen verdirbst, mit dem falschen essen, allerdings kann dir das in jedem Restaurant auch passieren. Trau dich wirklich, das Essen zu probieren. Ein guter Tipp ist dahin zu gehen, wo auch die Einheimischen Schlange stehen, das zeigt von einem gewissen Standard an Qualität.
8. Reise mit Lesestoff
Ich bin ein kleiner Bücherwurm, selbst zu Hause hab ich immer zwei Bücher, die ich gerade am Lesen bin. Daher kommt es für mich gar nicht infrage, ohne Lesestoff mein Haus zu verlassen. Allerdings habe ich auf Reisen das Lesen ganz neu wertschätzen gelernt. Wenn ich auch am liebsten meinen Kindle mitnehme, um einfach weniger Gewicht zu haben, hab ich auf Reisen immer ein normales Buch mit.
Die besten Bücher zum Thema Reisen: Eine Liste der Must-Reads für Reiseliebhaber
Du suchst noch nach Lesestoff – dann schau dir meine 6 Vorschläge in diesem Beitrag an.
Fast jedes Hostel hat ein kleines Bücherregal, in dem Reisende ihr bereits gelesenes Buch legen können und sich dafür ein neues für die weitere Reise mitnehmen dürfen. Dabei entdeckt man oft neue Autoren und Bücher, die man so niemals gekauft hätte.
Ein bestimmtes Buch hat mir sogar ziemlich viele Kontakte eingebracht: The Alchemist von Paulo Coelho (eines meiner Lieblingsbücher und ein Must Read als Reisender). Jedes Mal, wenn ich mich zum Lesen mit diesem Buch irgendwo hingesetzt habe (oder wollte) kam ich keine zwei Sätze weit bis mich wer ansprach, wie toll das Buch ist und wie es mir gefällt. Ich hab fast die ganze Reise gebraucht, um es fertig zu lesen.
9. Nimm den öffentlichen Transport
Auch wenn es manchmal angsteinflößend sein kann ein neues öffentliches Verkehrsmittel auszuprobieren in einem Land, das man nicht kennt, es ist sicher die billigste Möglichkeit voranzukommen und oft auch die effektivste. Es gibt auch keinen besseren Weg sich wie die Einheimischen zu fühlen, wenn man ihnen folgt in die U-Bahn oder den alltäglichen Bus.
Allerdings ist zu empfehlen nicht in der Rushhour zu starten, keiner hat Lust, wenn er einen Stress hat um in die Arbeit zu kommen vor sich einen verwirrten Reisenden zu finden, der einfach mitten im Weg stehen bleibt. Auch für dich selber ist es eindeutig relaxter, wenn weniger los ist und du dich langsam orientieren kannst.
10. Der frühe Vogel fängt den Wurm
Wer früh aufsteht, hat die Stadt für sich, und auch oft die Sehenswürdigkeiten. Ob du unbedingt auf den Eiffelturm willst, oder in die Sixtinische Kapelle, oder ein Foto von Chichén Itzá ohne 1000 Touristen haben möchtest – du vermeidest die ein oder andere Schlange, wenn du früh aufstehst, und während alle anderen in der Mittagshitze in der Schlange stehen, kannst du bereits bei einer Tasse Kaffee im nächsten Coffeeshop die Fotos auf Instagram posten.
Als ich auf Koh Tao tauchen war, bevorzugte ich ebenfalls die Boote in der Früh. Alle erklärten mich für verrückt, da man bereits um 6 Uhr morgens bereitstehen musste. Aber um diese Uhrzeit ging es hinaus zu den besten Diving Spots, oft war ich ganz allein als Open Diver (also jemand der keinen Kurs macht) und hatte den Divemaster ganz für mich.
Das waren bei weitem die besten Tauchgänge, wir konnten in unserem Rhythmus gehen, der erfreulicherweise derselbe war, zurück am Festland gingen wir dann Mittagessen während alle andern langsam zurück ins Leben kamen.
Es rentiert sich also, früh aufzustehen und den Tag in vollen Zügen zu genießen.
11. Wenn der Travelbug dich hat – du wirst süchtig
Man hört es ziemlich oft, reisen macht süchtig. Und das kann ich nur bestätigen. Es gibt so viele Dinge, die das Reisen von deinem Alltag unterscheiden, die du später vermissen wirst.
Speziell, wenn du alleine reist, überschlagen sich die Erlebnisse oft. Jeder Tag sieht anders aus, oft isst du jeden Tag mit anderen Leuten. Du lernst so viele neue Menschen kennen. Ganz viele neue Erfahrungen und Erlebnisse, die dich jeden Tag erwarten, Routine ist beim Reisen oft ein Fremdwort.
Aber was ich immer am meisten vermisse, ist wie ich selbst bin und mich fühle während ich reise. Meine Offenheit, die Abenteuerlust und die Unabhängigkeit. Es ist wie in eine Rolle schlüpfen, die sich allerdings viel mehr nach mir anfühlt als jene Rolle Zuhause. Und egal wie sehr man sich vornimmt diese Freiheit mit nach Hause zu nehmen und in sein Leben zu integrieren, dich wird irgendwann der Alltag einholen. Und dann willst du einfach nur mehr weg.
12. Geh hinaus und entdecke
Auch wenn du dich danach fühlst dich in dein Bett zu verkriechen, spring über deinen Schatten und geh hinaus. Speziell mit einem Jetlag passiert mir das oft. Mir fehlt die Motivation, ich fühle mich einsamer als sonst, da ich auch noch niemanden kennengelernt hab und ich bin absolut nicht im Erkundungsmodus.
Das Beste, was du gegen diese Stimmung machen kannst, ist allerdings deine Tagestasche zu packen und hinausgehen. Spazier einfach in der Gegend herum und lass deine Destination auf dich wirken. Du wirst sehen, wie dich die neue Umgebung mit Vorfreude auf deine Reise wieder füllt und du danach auch viel besser auf neue Leute zugehst, einmal zurück im Hostel.
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