Katrin erzählt: Zwischen Burgen und Gassen – Edinburgh entdecken

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In diesem tollen Beitrag erzählt uns Katrin von Fernwehzauber, von ihrer Reise nach Edinburgh. Mit tollen Bildern und allem, was sie gesehen hat, kannst du dich so für deine nächste Reise nach Edinburgh inspirieren lassen!

Anreise nach Edinburgh – bequem per Bahn oder Flugzeug

Edinburgh lässt sich wunderbar erreichen – ob mit dem Flugzeug oder der Bahn. Der Edinburgh Airport liegt nur etwa 13 Kilometer westlich vom Stadtzentrum und ist durch Bus, Tram oder Taxi gut angebunden. Wer lieber mit der Bahn reist, wird bereits bei der Ankunft am Waverley Station mitten im Herzen der Stadt empfangen. Der Bahnhof liegt eingebettet zwischen der Altstadt und der New Town – ein idealer Ausgangspunkt für jede Erkundungstour. Schon hier spürt man: Edinburgh ist keine gewöhnliche Stadt, sondern eine Bühne voller Geschichte und Atmosphäre.

Erste Eindrücke – Eine Stadt auf mehreren Ebenen

Für mich ist Edinburgh eine dieser Städte, die mit jeder Ecke überrascht. Majestätische Burgen, lebendige Straßen, weitläufige Parkanlagen neben ruhigen Gärten und kleinen, verwinkelten Gässchen voller Geschichten. Was mich gleich zu Beginn tief beeindruckt hat, war die Art, wie sich Edinburgh dem Besucher offenbart – nicht auf einen Schlag, sondern Schritt für Schritt und Schicht für Schicht. So ergeht es einem zum Beispiel auf der South Bridge, die man zunächst nichtsahnend überquert, um bei einem kurzen Blick über das Geländer irritiert innezuhalten und festzustellen, dass sich darunter eine weitere Straße befindet – mit Häusern, Geschäften und lebendigem Treiben. Eine ganze, weitere Ebene der Stadt, verborgen unter der Brücke, die man ohne einen Blick über das Brückengeländer nie wahrgenommen hätte. Edinburgh lebt buchstäblich auf mehreren Ebenen. Bis heute spürt man all das – in den verwinkelten Gassen, den plötzlichen Höhenwechseln, den versteckten Innenhöfen. Edinburgh ist keine Stadt zum Durchlaufen – sie will entdeckt werden.

Edinburgh Foto von traditionellen Häusern mit Pubs darunter

Unterkunftstipp: Sonas Guesthouse

Während meiner Reise habe ich im Sonas Guesthouse übernachtet, das sich etwa zwei Kilometer südlich vom Stadtzentrum befindet. Dieses Bed & Breakfast bietet eine warme Atmosphäre, freundlichen Service und eine hervorragende Lage. Ich fühlte mich dort sofort wie zuhause. Von hier aus gelangt man zu Fuß in knapp zwanzig Minuten zur Parkanlage „The Meadows“, die bei den Bewohnern der Stadt sehr beliebt ist. 

Nach weiteren fünfzehn Minuten steht man bereits auf der High Street im Zentrum der Stadt, die mit ihren Kopfsteinpflastern und breiten Gehwegen zum Flanieren einlädt. Falls du eine Reise nach Schottland oder auch Edinburgh mit Kindern planen solltest dann findest du unter Schottland mit Kindern weitere Tipps.

Ein Park in Edingburgh

Edinburgh Castle – Geschichte zum Greifen nah

Ein Besuch im Edinburgh Castle ist wie eine Reise durch Jahrhunderte schottischer Geschichte. Beim Betreten der Burg stehen links und rechts des Eingangstores eindrucksvoll und schweigend die in Bronze gegossenen Statuen von Robert the Bruce und William Wallace – den Symbolfiguren des schottischen Freiheitskampfes gegen die englische Herrschaft im späten Mittelalter. 

Ein Foto von Edingburgh Caslte

Täglich um 13 Uhr, außer sonntags, wird auf der Westseite der Burgmauer die One O’Clock Gun abgefeuert – eine Tradition, die ursprünglich den Schiffen im Hafen und vor der Küste diente und zur Synchronisation der Zeit verwendet wurde. 

Ein Foto eines grossen Kamins in Edingburgh Castle mit Ritterrüstung links und rechts

Ich begab mich auf die Nordseite der Burg und ließ den Blick über die Stadt gleiten. Zu meinen Füßen lagen die Princes Street Gardens, dahinter die gleichnamige Straße mit dem spitzen Turm des Scott Monument und den hellen Fassaden der New Town. Weiter nordöstlich erhob sich Calton Hill mit seinen Säulen und Denkmälern, dahinter der Firth of Forth. 

Foto von Edingburgh von oben

In diesem Moment dachte ich: „Ja, das ist Edinburgh.“ Geschichte in Stein, Ausblick, Atmosphäre – einfach fantastisch. Wer zufällig im August in Edinburgh ist, hat die Möglichkeit, ein musikalisches Spektakel der besonderen Art zu erleben: Dann verwandelt sich der große Platz vor der Burg in eine Bühne für das Royal Edinburgh Military Tattoo – ein Ereignis mit Gänsehautgarantie, für das allerdings ein separates Ticket benötigt wird.

Ein Bild von einem alten Gebäude von Edingburgh mit dem Schloss dahinter

Royal Mile – Flanieren und Staunen

Die Royal Mile verbindet das Castle mit dem Holyrood Palace – und wer sich auf ihr bewegt, landet früher oder später auf der High Street, mitten im pulsierenden Zentrum Edinburghs. Rund um den Parliament Square entfaltet sich ein städtisches Schauspiel, das zum Innehalten einlädt. Ich habe dort eine Pause gemacht, mich in ein Café gesetzt und dem bunten Treiben zugesehen. Während Touristen mit Stadtplan, Kamera oder Smartphone unterwegs sind, begegnet man Straßenkünstlern aller Art: Sänger mit Gitarre, Dudelsackspieler in klassischem Kilt, Puppenspieler, Feuershow-Akrobaten oder die sogenannten „lebenden Statuen“. 

Diese Künstler verwandeln sich in silberne Ritter, viktorianische Damen oder fantasievolle Figuren und stehen regungslos da – bis jemand eine Münze in ihr Kästchen wirft. Dann erwachen sie für wenige Sekunden zum Leben, heben den Blick, verneigen sich oder vollführen eine kleine Geste, bevor sie wieder in ihre starre Pose zurückkehren. Wer hier verweilt, erlebt Edinburgh nicht nur als Stadt, sondern als Bühne.

Wer auf der High Street den Innenhof des Rathauses (City Chambers) betritt (253 High St), entdeckt dort die in Bronze gegossenen Handabdrücke einer Reihe berühmter und von der Stadt Edinburgh geehrten Persönlichkeiten. Dazu zählen bspw. J.K. Rowling, die Autorin der Harry-Potter-Bücher oder Sean Connery, die Schauspiel-Legende und Darsteller der 007-Agenten-Fugur „James Bond“.

Ein Foto vom Boden in Edinburgh mit der Inschrift "Edinburgh Award"

Holyrood Palace – Ein königlicher Zwischenstopp

Folgt man der Royal Mile bis zu ihrem östlichen Ende, steht man plötzlich vor dem Holyrood Palace – einem Ort, der Geschichte nicht nur erzählt, sondern inszeniert. Ich habe dort einen Moment innegehalten, bin durch die königlichen Gärten geschlendert und habe den Blick über die Ruinen der Holyrood Abbey schweifen lassen.

Arthur’s Seat – Edinburghs Panorama vom Vulkan

Und wer danach noch Kraft hat, steigt hinauf zum Arthur’s Seat und verlässt damit die königliche Kulisse des Holyrood Palace. Die Route führt durch die raue Schönheit eines erloschenen Vulkans und ist knapp zweieinhalb Kilometer lang. Dabei sind etwa 210 Höhenmeter zu überwinden, und je nach Strecke dauert der Aufstieg zwischen dreißig und sechzig Minuten. Stellenweise ist der Pfad steil und steinig, doch oben eröffnet sich ein atemberaubender Rundblick über Edinburgh, vom Castle bis zur Küste des Firth of Forth, einem breiten Meeresarm, bei dem der Fluss Forth in die Nordsee mündet und der die Stadt von der Region Fife trennt. Bei klarer Sicht reicht der Blick sogar bis zu den Pentland Hills – ein Panorama, das die Mühe des Aufstiegs mehr als wettmacht.

Calton Hill – Postkartenblick mit wenig Aufwand

Wer den Aufstieg zum Arthur’s Seat scheut, findet mit dem Calton Hill eine deutlich leichtere Alternative – und dennoch einen der schönsten Aussichtspunkte der Stadt. Am östlichen Ende der Princes Street beginnt der sanfte Aufstieg über den Hume Walk bzw. den Regent Walk. 

Bild der Prince Street in Edinburgh

Die Strecke ist nur etwa 500 Meter lang und lässt sich in zehn Minuten problemlos bewältigen. Oben angekommen, öffnet sich ein halbkreisförmiger Blick über Edinburgh: nach Westen zum Castle, nach Süden zur Old Town und nach Norden bis zum Firth of Forth. 

Bild von Edinburgh von oben

Der Ausblick reicht nicht ganz rundum, doch das Panorama ist weit und wirkt bei Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang besonders eindrucksvoll. Neben der Aussicht prägen drei markante Bauwerke das Bild: das National Monument, das Nelson Monument und vor allem das Dugald Stewart Monument, ein klassizistischer Rundtempel, der auf zahllosen Postkartenmotiven aus Edinburgh zu sehen ist. Richtet man den Blick nach Südosten, erkennt man die steil abfallenden Salisbury Crags – durchzogen von teils meterhohen Basaltsäulen, die den vulkanischen Ursprung der Felsformation eindrucksvoll unterstreichen.

Bild von Edinburgh von oben am Calton Hill

 Bei schönem Wetter lädt der Calton Hill zum Verweilen und Picknicken ein. Die flachen Wiesen rund um die Monumente bieten genug Platz, um sich niederzulassen, die Stadt aus der Distanz zu betrachten und den Moment zu genießen – ganz ohne lange Wanderung, aber mit viel Atmosphäre.

Kulinarische Pausen – Meine Favoriten

Essen und Trinken gehören in Edinburgh einfach dazu – ob als kleine Pause zwischendurch oder zum Aufsaugen der Atmosphäre. Für das Verweilen im Café geht immer ein Stück buttriges Shortbread oder ein frisch gebackener Scone mit Clotted Cream und Marmelade, dazu eine Tasse Tee, heiße Schokolade oder Kaffee – je nach Geschmack, Lust und Laune. 

Foto von einem Frühstück in Edinburgh mit Kaffee

Und was mir besonders gefallen hat: eine Portion Fish & Chips im Pub, dazu ein Pint Lager, Ale oder Stout. Zur Stärkung und zum Eintauchen ins lokale Leben – geht das immer. Und schmeckt großartig.

Fazit: Edinburgh – Eine Stadt, die sich entfaltet

Edinburgh ist mehr als ein Reiseziel – die Stadt ist ein Erlebnis und macht aus Reisenden, Zeitreisende! Zwischen Burgen, Gassen und Aussichtspunkten offenbart sich eine Stadt voller Geschichte und Atmosphäre. Wer sich Zeit nimmt, entdeckt nicht nur Sehenswürdigkeiten, sondern Charakter und Geschichten, die bleiben. Für mich war Edinburgh ein Ort, der lange nachwirkt.

Bild von Katrin von Fernwehzauber

Über die Autorin: Katrin

Katrin ist eine leidenschaftliche Reisende, die es liebt, neue Orte zu entdecken und Abenteuer zu erleben. Auf ihrem Blog www.fernwehzauber.de schreibt sie inspirierende Artikel über vielfältige Reiseformen – von Backpacking über Roadtrips bis hin zu Städtereisen und Reisen mit Kindern.

Fotos sind von Katrin selbst.


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